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Flutkatastrophe
Asien (28.12.04-31.01.04 )
Stand: 09.02.05
In der Nacht zum 26.12. hatte ein
schweres Erdbeben Südasien erschüttert. Durch das Beben wurden
große Teile der Küste von Flutwellen heimgesucht. Das Epizentrum
des Bebens lag rund 150 Kilometer vor der Küste Indonesiens und
hatte eine Stärke von etwa 8,9 auf der nach oben offenen
Richterskala. |
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Aktuelle Infos |
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Bereits kurze
Zeit nach dem verheerenden Seebeben in Asien machte sich ein
dreiköpfiges Erkundungsteam des THW auf den Weg nach Colombo.
Nach den ersten
Rückmeldungen wurden die Schnellbergeeinheiten des THW - SEEBA und
SEEWA - alarmiert und flogen Richtung Asien ab.
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Neben der SEEBA (Schnell-Einsatz-Einheit-Bergung-Ausland),
die innerhalb weniger Stunden mit Ortungs- und
Rettungsspezialisten in ein Erdbebengebiet starten kann, verfügt
das Technische Hilfswerk (THW) mit der SEEWA (Schnell-Einsatz-Einheit-Wasserversorgung-Ausland)
über Spezialisten, die mit ihren mobilen Anlagen die
Wasserversorgung der Bevölkerung sicherstellen können. Darüber
hinaus sind sie in der Lage, unterbrochene Versorgungsleitungen
instand zu setzen.
Weitere Informationen zu
- SEEBA
- SEEWA
- Fachgruppe Trinkwasseraufbereitung |
Am Mittwoch,
28.12. um 11.10 Uhr erreichte den Ortsverband eine Anfrage nach
geeigneten Helfern für diesen Einsatz. Innerhalb von 20 Minuten
mussten sämtliche Helfer abgefragt werden, und diese eine Entscheidung
treffen. Aufgrund des knappen Zeitrahmens, der voraussichtlichen
Einsatzdauer von mehreren Wochen und der erforderlichen Eignung
(Auslandsausbildung, Fachausbildung Trinkwasser, Impfungen etc.) wurde
zunächst nur ein Helfer gemeldet.
Im Laufe des
Tages wurden weitere vier Helfer nachgemeldet.

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Eine Entscheidung über die ersten
nachrückenden Kräfte fiel erst am Mittwoch gegen 19.30 Uhr. Vom
Landesverband erhielten wir die Information, dass der
Zugtruppführer - Christian Hofner - am darauf folgenden Tag als
Trinkwasserlaborant von München auf die Malediven abfliegt. |
Foto: Pfaffenhofener Kurier |
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Bericht im "Pfaffenhofener Kurier" vom
09.02.2005:
Wohnen im Zelt und Essen mit
Einheimischen
Pörnbacher THW-Wasserexperte Christian Hofner nach 31 Tagen im
Katastrophengebiet wieder daheim
Pfaffenhofen (lbe) Einen vollen Monat hat Christian Hofner auf den
Malediven verbacht · allerdings nicht als Urlauber, sondern um die
Opfer der Flutkatastrophe mit lebensrettendem Trinkwasser zu
versorgen. Seit einer Woche ist der 27-jährige Zugtruppführer des
THW-Ortsverbands Pfaffenhofen wieder daheim in Pörnbach und nach nur
zwei Erholungstagen hat er seine Arbeit als Chemielaborant bei der
Firma Jeyes in Neuburg bereits wieder aufgenommen. Nach Feierabend kam
er auch schon wieder zur Ausbildung in die Pfaffenhofener THW-Räume am
Martin-Binder-Ring.
Christian Hofner hat 31 anstrengende Tage hinter sich, acht Kilo
abgenommen und doch bereut er es keinen Moment, sich für diesen
Einsatz gemeldet zu haben: Er hat wichtige Arbeit geleistet auf den
Malediven, wo nach der verheerenden Flutkatastrophe Tausende von
Menschen von der Wasserversorgung abgeschnitten waren. Die Menschen
dort haben ihn und die anderen "Watermen" des Technischen Hilfswerks
aus Deutschland sehr herzlich und dankbar empfangen und irgendwann
möchte Christian Hofner gern einmal zurückkehren: Zwar sind die beiden
Inseln im Thaa-Atoll, auf denen er im Einsatz war, kein
Touristengebiet, sondern sogenannte Einheimischen-Resorts, auf denen
die Menschen vom Fischfang und vom Bananenanbau leben. Doch Christian
Hofner hat hier Freunde gefunden, die er gern einmal wiedersehen
würde.
Als am 28. Dezember, zwei Tage nach der schrecklichen Flutkatastrophe
in Südasien, der THW-Landesverband kurzfristig Helfer suchte, zögerte
Christian Hofner keinen Moment: Seine Frau war einverstanden, sein
Chef stellte ihn frei und so packte er kurzentschlossen seinen Koffer,
ließ sich noch schnell gegen Typhus impfen und war startklar. Dann
hieß es zwar doch noch zwei Tage warten, aber am 30. Dezember startete
der Flieger mit 24 THW-Helfern und mehreren
Trinkwasser-Aufbereitungsanlagen in Richtung Male.
Nach einem Erkundungsflug stand fest, wo die Hilfe der deutschen
Trinkwasserexperten am meisten gebraucht wurde. Die Bootsfahrt zu der
kleinen Insel Vilufushi im Thaa-Atoll dauerte dann allerdings noch
einmal 25 Stunden, bevor Christian Hofner und seine Kollegen sich bei
Temperaturen um 35 Grad und sehr hoher Luftfeuchtigkeit an die Arbeit
machen konnten.
Mit vier sogenannten "Waterclean"-Anlagen, die nach dem Prinzip der
Umkehrosmose arbeiten und sogar Salzwasser genießbar machen, konnten
Christian Hofner und seine Kollegen täglich 33 000 Liter Trinkwasser
aufbereiten und so mehrere Tausend Menschen versorgen. Mit Booten
wurde das Wasser auf die einzelnen Inseln verteilt. Darüber hinaus
konnten die THW-Helfer unterbrochene Wasserleitungen instandsetzen und
Brunnen wieder herstellen.
Wie wichtig ihre Arbeit war, bekamen die THWler auch von höchster
Stelle bestätigt: UN-Generalsekretär Kofi Annan schüttelte Christian
Hofner und seinen Kollegen persönlich die Hand und bedankte sich für
die ausgezeichnete Arbeit. Nachdem einige der Helfer aus privaten oder
beruflichen Gründen nach Deutschland zurückkehren mussten, wechselte
Christian Hofner Mitte Januar mit nur noch einem Kollegen und einer
Trinkwasseranlage auf die Insel Madi Fushi, wo die beiden Deutschen
ebenso wie die 750 Bewohner in Zelten lebten, da die Hütten und Häuser
fast vollständig zerstört waren. Die beiden "Watermen" bezogen die
Einheimischen mit in ihre Arbeit ein und wurden im Gegenzug in die
Familien integriert und zum Essen eingeladen.
A propos Essen: Das bestand vor allem aus Fisch und Reis und war zwar
durchaus wohlschmeckend, aber auf Dauer doch etwas eintönig. Einen
frischen Salat hätte Christian Hofner sich da manchmal gewünscht · und
vielleicht ein bayerisches Bier dazu!
Seit Christian Hofner und sein Kollege Madi Fushi verlassen haben,
betreuen die Einheimischen selbst die Trinkwasseraufbereitungsanlage.
Ähnlich verfährt das THW überall in dem Katastrophengebiet, wie
THW-Geschäftsführer Siegfried Schymala erläuterte: "Das ist unsere
Spende an die maledivische Regierung, denn wir wollen vor allem Hilfe
zur Selbsthilfe leisten." Auch wenn die Deutschen nach und nach wieder
abreisen, bleiben also die Trinkwasseranlagen an Ort und Stelle.
Schymala fügte hinzu, dass die kurzfristigen Hilfsmaßnahmen des THW in
den von der Flutkatastrophe betroffenen Ländern jetzt in
längerfristige Projekte übergehen, um dauerhaft helfen zu können und
den Einheimischen z.B. Grundsätze der Trinkwasseraufbereitung und der
Brunnenpflege vermitteln zu können.
Insgesamt, so Schymala, hat das THW 105 Helfer in Südasien im Einsatz
gehabt und zur Zeit sind noch 70 vor Ort, davon sechs aus Bayern. "Das
sind unsere Besten, die da hingehen", betonte der Geschäftsführer,
denn wer einen solchen Einsatz leiste, sei nicht nur sehr flexibel und
höchst motiviert, sondern auch besonders gut ausgebildet. In diesem
Zusammenhang sprach er dem Pfaffenhofener THW, das neben Christian
Hofner sogar noch vier weitere Helfer hätte bereitstellen können, ein
großes Lob aus: "Der Ortsverband ist bekanntermaßen sehr gut, sehr
leistungsstark und immer vorn mit dabei. Unsere Leute dort leisten
großartige Arbeit."
So waren ganze Gruppen des Pfaffenhofener THW mitsamt Fahrzeugen,
Pumpen und Gerätschaften auch bereits bei anderen Katastrophen im
Auslandseinsatz · und da war auch Christian Hofner, der seit zehn
Jahren beim THW aktiv ist, beteiligt: Im Oktober 2000 war er als
Hochwasserhelfer in Italien mit im Einsatz und im Dezember 2003 beim
Hochwasser im französischen Arles. "Ich mache alles mit!" sagt der
27-Jährige und weiß schon jetzt, dass er im Falle eines Falles auch
bei der nächsten Katastrophe wieder zur Verfügung steht.
Aktuell
(Informationen, die den OV Pfaffenhofen direkt betreffen, sind
farblich hinterlegt) |
31.01.05 - 10.00 Uhr |
Christian
Hofner wieder zu Hause
Nach über einem Monat Einsatz auf den
Malediven ist Christian Hofner in der Nacht zum 31.01. wieder nach
Pfaffenhofen zurückgekehrt. Zusammen mit acht weiteren THWlern
flog er zunächst von Male nach Düsseldorf und von dort weiter nach
München. Am Franz-Josef-Strauss Flughafen wurde er u.a. von seiner
Frau und dem Ortsbeauftragten empfangen.
Ein
ausführlicher Abschlußbericht folgt in Kürze.
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24.01.05 - 10.00 Uhr |
Neuer Lagebericht Malediven:
Christian
Hofner ist zusammen mit seinem Teamkollegen aus Neu-Ulm auf die
Insel "Madi Fushi" gewechselt. Diese Einheimischen-Insel hat ca.
750 Bewohner, die derzeit zum größten Teil in Zelten untergebracht
sind, da ca. 80 % der Häuser zerstört sind. Auch die THWler
übernachten in einem Zelt.
Die zwei THWler betreiben eine Trinkwasseraufbereitungsanlage und
versorgen die Bevölkerung dieser und benachbarter Inseln. Zugleich
werden Einheimische in die Anlage eingewiesen. Die THWler werden
diesen Freitag abreisen und dann soll die Anlage von der
Bevölkerung noch mehrere Monate weiter betrieben werden.
Die Rückkehr
von Christian Hofner ist für Sonntag früh (MEZ) geplant.
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21.01.05 - 10.00 Uhr |
Neuer Lagebericht Malediven:
Derzeit sind 62 THW-Kräfte im Einsatz. Eine THW-Kraft ist als
Koordinator der Vereinten Nationen in Jakarta aktiv.
Auf den
Malediven sind derzeit noch 10 THW-Angehörige (9 Ehrenamtliche -
darunter Christian Hofner - sowie 1 Hauptamtlicher) im Einsatz und
für ein Einsatzgebiet auf einer Länge von etwa 500 km zuständig.
Auf den Atollen Meemu und Thaa bereiten vier Umkehrosmoseanlagen
ca. 33.000 l Trinkwasser für ca. 7.000 Menschen auf, das mit
Booten auf verschiedene Inseln transportiert wird.
77 Brauchwasserbrunnen wurden rehabilitiert.
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10.01.05 - 19.00 Uhr |
Kofi Annan besucht THW-Team mit
Christian Hofner

UN-Generalsekretär Kofi Annan (l.) und
Christian Hofner (2.v.r.)
UN-Generalsekretär Kofi Annan machte sich heute im Rahmen seines
Besuches in den von der Flutkatastrophe in Südostasien betroffenen
Gebiete ein Bild von der Situation auf den Malediven. Dabei
besuchte er auf einer der schwersten getroffenen Inseln die
Experten des THW, die dort seit einer Woche sauberes Trinkwasser
für die Menschen herstellen. Mit den Worten „you are doing
excellent work“, dankte er dem THW auf der Insel Vilufushi für die
bislang erbrachte Leistung.
Annan, der während der Reise von seiner Frau begleitet wird, ließ
sich von einer THW-Laborantin die Arbeit der Hilfsorganisation auf
den Malediven erklären. So erhielt er Informationen über die
Kontrolle des gewonnenen Trinkwassers im THW-Labor und über die
allgemeine Qualität des Wassers in den Brunnen und
Vorratsbehältern. Die Maschinisten an den
Trinkwasseraufbereitungsanlagen erläuterten ihm die Arbeitsweise
der Anlagen. Von der Qualität des erzeugten Wasser überzeugte sich
Annan persönlich mit einem kräftigen Schluck.
Auf der Insel Vilufushi im Südwesten des Archipels sind 15
Bewohner ums Leben gekommen. Rund 95 Prozent der Gebäude auf der
Insel sind zerstört. Auf den Atollen Meemu und Thaa sind vier
Trinkwasseraufbereitungsanlagen mit einer täglichen
Gesamtkapazität von rund 40.000 Litern in Betrieb. Insgesamt
werden so über 6.000 Menschen mit Wasser versorgt. Das Wasser
wird mit Booten auch auf die umliegenden Inseln verteilt.
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07.01.05 - 19.00 Uhr |
Aktuelle Lagemeldung
Das THW ist zur Zeit in 4 süd- und
südostasiatischen Ländern im Einsatz (Thailand, Sri Lanka,
Indonesien, Malediven). Durch das Seebeben vom 26.12.2004
herrschen dort zum Teil katastrophale Schadenlagen mit
unterschiedlichen Einsatzoptionen.
Derzeit sind 94 THW-Kräfte im Einsatz.
5 THW-Kräfte sind als Koordinatoren der Europäischen Union und der
Vereinten Nationen in Jakarta, Malediven, Seychellen (bzw. Kenia)
und Rom angefordert und aktiv.
Alle THW-Landes-/Länderverbände sind
in Bereitschaft.
Zu der
Lage auf den Malediven:
Seit dem 2.01.05 sind 3 Teams im
Einsatzgebiet im Süd-Atoll eingesetzt.
Auf den Atollen Meemu, Thaa/
VilufushiAtoll bereiten zwei Umkehrosmoseanlagen Trinkwasser für
ca. 3.000 Menschen auf.
Auf dem Nord-Atoll Shaviyani/ Marushi
ist ebenfalls eine Umkehrosmoseanlage zur Versorgung von 1.500
Menschen in Betrieb.
Die
Wasserverteilung erfolgt mit Booten. Überhängiges gereinigtes
Wasser wird in lokal vorhandene Wassertanks eingelagert.
Mittlerweile wurden 46
Brauchwasserbrunnen rehabilitiert.
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05.01.05 - 19.00 Uhr |
Trinkwasseraufbereitung - technische
Hintergründe
Das THW hat in Asien verschiedene
Typen von Trinkwasseraufbereitungsanlagen im Einsatz, die nach
unterschiedlichen Prinzipien funktionieren. Insgesamt werden in
dem Gebiet vom THW täglich 900.000 Liter Trinkwasser produziert.
Auf den
Malediven ist seit Sonntag im Auftrag der Europäischen Union ein
24-köpfiges Trinkwasser-Expertenteam im Einsatz. Auf den Atollen
Meemu und Thaa sind vier Trinkwasseraufbereitungsanlagen mit einer
täglichen Gesamtkapazität von rund 30.000 Litern in Betrieb. Das
Wasser wird mit Booten auch auf die umliegenden Inseln verteilt.
Die auf den Malediven eingesetzten Waterclean-Anlagen
funktionieren nach dem Prinzip der Umkehrosmose und liefern auch
unter widrigsten Bedingungen Trinkwasser. Technisch bedingt haben
sie im Vergleich zur Aufschwemmfiltration ein geringeres
Leistungsvermögen. Pro Stunde können 500 Liter Reinwasser gewonnen
werden. Der Vorteil: Durch die Umkehrosmose wird sogar
salzhaltiges Meerwasser trinkbar. Die Waterclean-Anlagen arbeiten
zurzeit auf den Atollen Meemu, Thaa/Vilufushi und Ashavayani/Manushi.
Das Herzstück der Waterclean-Anlage ist ein Membranfilter, der
nach dem physikalischen Prinzip der Umkehrosmose funktioniert.
Seine Poren sind so fein, dass unter hohem Druck nur
Wassermoleküle passieren können. Auf diese Weise werden Bakterien,
Viren, Kalk, Schwermetalle und Pestizide sicher zurückgehalten.
Auch Salz lässt sich auf diese Weise abscheiden.
Zum Schutz der Membran und zur weiteren Verbesserung der
Reinigungsleistung kann die Anlage je nach Art und Grad der
Verunreinigung des Wassers zusätzlich mit unterschiedlichen
Vorfiltern ausgestattet werden. Grobstoffe bis zu einer
Partikelgröße von rund 20 µm werden von einem Media-Sand-Filter
abgeschieden. Der Aktivkohlefilter wird eingesetzt, um die Membran
vor Chlor im Rohwasser zu schützen und Pestizide, Herbizide und
Kohlenwasserstoffe vollständig zu absorbieren.
(Quelle: Auszugsweise
www.thw.de)
Weitere Informationen zur Trinkwasseraufbereitung
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04.01.05 - 16.00
Uhr |
Laut Angaben der Vereinten Nationen gehört die Inselgruppe der Malediven zu
den von der Flutkatastrophe am stärksten betroffenen Gebieten. Ein Großteil
der Wasserversorgung für die Bevölkerung ist zusammengebrochen, indirekt ist
davon fast eine Million Menschen betroffen. Auf den Malediven ist seit
Sonntag im Auftrag der Europäischen Union ein 24-köpfiges
Trinkwasser-Expertenteam im Einsatz. Auf den Atollen Meemu und Thaa sind
drei Trinkwasseraufbereitungsanlagen in Betrieb. Das Wasser wird mit Booten auch auf die
umliegenden Inseln verteilt. Ein Erkundungsteam ist derzeit im Norden der
Malediven unterwegs und liefert ständig Informationen über die
Schadensausmaße und weitere Hilfsmöglichkeiten.
Im Rahmen des EU-Mechanismus ist ein THW-Mitarbeiter als Koordinator für die
europäische Hilfe in der Hauptstadt der Malediven, Male, tätig. Der
EU-Mechanismus ist als integriertes europäisches Hilfeleistungssystem
konzipiert, das im Katastrophenfall sowohl innerhalb als auch außerhalb der
Grenzen der Gemeinschaft schnell und unbürokratisch Unterstützung bieten
kann. (Pressemeldung des BMI)
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02.01.05 - 16.00
Uhr |
Südostasien nach der unvorstellbaren
Katastrophe: Weitere 35 THW-Kräfte auf dem Weg nach Indonesien
Bundesinnenminister Otto Schily hat entschieden, ein weiteres
THW-Team nach Indonesien zu entsenden. Das 35-köpfige Team des
Technischen Hilfswerks fliegt morgen, am Montag, den 03. Januar,
von Frankfurt ins Katastrophengebiet nach Banda Aceh, im Norden
Indonesiens. In Kooperation mit dem deutschen Feuerwehrverband
wird das Team von zwei Kollegen der Feuerwehr begleitet.
Indonesien ist das von der Flutkatastrophe am schwersten
betroffene Gebiet. Die THW-Experten sollen dort die Bevölkerung
mit sauberem Trinkwasser versorgen und Unterstützung bei der
Instandsetzung der Infrastruktur leisten.
Parallel starten morgen fünf Frachtmaschinen ab Hahn/Frankfurt in
die Krisenregion in Indonesien. Die Frachtmaschinen führen unter
anderem 6 Trinkwasseraufbereitungsanlagen (TWA), ein Labor,
Fahrzeuge und Kommunikationstechnik mit, um die lebensnotwendige
Infrastruktur in der von der Flutwelle völlig zerstörten Region
wieder aufzubauen. (Quelle:
www.thw.de)
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02.01.05 - 12.00
Uhr |
Den gestrigen Samstag verbrachten die
Einsatzkräfte mit Erkundungsflügen auf 3 Atolle der Malediven. Bei
dem fünfköpfigen Erkundungstrupp war auch Christian Hofner als
Laborant mit dabei (siehe Foto 2: rechts vorne).

Atoll aus der Luft beim Erkundungsflug
Heute teilt sich die Mannschaft in zwei Teams, die mit Ausstattung
zu den Einsatzstellen fahren. Christian Hofner wird auf das ca.
100 Seemeilen entfernte Thaa-Atoll übersetzen und dort nach der
Ankunft mit der Arbeit beginnen. Das Atoll hatte vor der Flut 1200
Bewohner, die bis jetzt noch zum großen Teil evakuiert sind. Die
verbleibenden werden bis dato von Male aus mit Wasser und Essen
versorgt. Generell ist die Lage auf den Malediven recht
unterschiedlich: Ein Teil der Inseln ist komplett zerstört, ein
Teil nur teilweise, manche haben die Flutwelle fast unbeschadet
überstanden.

Das Erkundungsteam an einem Brunnen
Neben der Trinkwasseraufbereitung wird versucht, der Bevölkerung
auch jetzt schon langfristig zu helfen durch die Instandsetzung
der bestehenden Wasserversorgung. Die Menschen sind sehr dankbar
für die Hilfe. Die Koordination - auch mit anderen Organisationen
- läuft sehr gut.

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01.01.05 - 14.00 Uhr |
Einsatzgebiete im Überblick
Nach dem
Seebeben mit der nachfolgenden Flutwelle, die am 26. Dezember 2004
verheerende Zerstörungen an den südostasiatischen Küsten
verursacht hatte, ist das THW mit mehreren Experten-Teams im
Katastrophengebiet im Einsatz.
Die Einsatzgebiete
[ 1 ] Thailand: 19 Einsatzkräfte
Das Team der SEEBA, das zur Unterstützung der Ortungs- und
Bergungsmaßnahmen im thailändischen Khao Lak im Einsatz war, ist
nach Phuket zurückgekehrt und leistet unter anderem logistische
und technische Unterstützung für die dort tätigen Einsatzkräfte
des Bundeskriminalamts.
[ 2 ] Sri Lanka: 18 Einsatzkräfte
Das Team der THW-Schnell-Einsatz-Einheit-Wasserversorgung-Ausland
(SEEWA) hat seine Arbeit in Galle, Sri Lanka, aufgenommen. Die
Einsatzkräfte beraten und unterstützen die örtlichen Behörden bei
der Instandsetzung der Infrastruktur. Des Weiteren werden die
beiden mitgeführten Trinkwasseraufbereitungsanlagen (TWA)
stationiert. Sie sollen die Versorgungslage der Bevölkerung mit
sauberem Wasser verbessern. Ein THW-Mitarbeiter koordiniert von
Colombo aus die Aktivitäten und leitet die Abstimmungen mit
Behörden und internationalen Organisationen.
[ 3 ] Indonesien: 6 Einsatzkräfte
Das nach Indonesien entsandte dreiköpfige THW-Erkundungsteam ist
in der Katastrophenregion im nördlichen Teil Sumatras, der Region
Aceh eingetroffen. Die THW-Experten, die auf die Bereiche
Trinkwasserversorgung, Infrastruktur und Einsatzkoordination
spezialisiert sind, erkunden Hilfsmöglichkeiten für die Not
leidende Bevölkerung. Sie prüfen in kooperation mit
internationalen Hilfsorganisationen konkrete Einsatzoptionen. Zur
Unterstützung des Erkundungsteams sind drei weitere Personen nach
Indonesien entsandt worden.
Ein Mitglied des Teams wird die Vereinten Nationen bei der
weiteren Einsatzplanung und -koordinierung unterstützen. Bei der
UNDAC (United Nations Disaster Assessment and Coordination Team)
handelt es sich um Spezialistenteams, die über eine
Zusatzausbildung im Bereich der Schnellerkundung und
Schadensbeurteilung verfügen.
[ 4 ] Malediven: 23 Einsatzkräfte
Einsatzteams des THW sind mit Trinkwasseraufbereitungsanlagen,
Pumpen und Generatoren in die Republik Malediven geflogen, um dort
im Rahmen eines EU-Einsatzes die Bevölkerung mit sauberem
Trinkwasser zu versorgen. Samstag machen sich die Einsatzkräfte
unterteilt in vier kleine Teams auf den Weg zu den vorgelagerten
Inseln, die am schlimmsten von der Flutwelle getroffen wurden. Im
Auftrag der Europäischen Union übernimmt ein THW-Mitarbeiter zudem
die Koordination der gesamten humanitären EU-Soforthilfe auf den
Malediven im Bereich der Wasserversorgung.
Auf den Malediven sind etwa 100.000 Menschen von der
Wasserversorgung abgeschnitten. Das THW-Team ist mit
Trinkwasseraufbereitungsanlagen und Pumpen ausgerüstet und kann
mit Wasserblasen sauberes Wasser lagern und verteilen. Für die
Analyse der Wasserqualität wird ein mobiles Wasserlabor
eingesetzt. Darüber hinaus führt das THW Werkzeuge und Gerät zur
Instandsetzung zerstörter Wasserleitungen mit. (Quelle:
www.thw.de)
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31.12.04 - 16.00 Uhr |
Schily
entsendet weiteres THW-Erkundungsteam nach Indonesien
Aceh. Im
Auftrag von Bundesinnenminister Otto Schily bricht heute ein
weiteres dreiköpfiges THW-Erkundungsteam nach Indonesien auf. Die
Flutwelle hat in dem Land größte Zerstörungen hinterlassen. Die
Provinz Aceh ist der, dem Epizentrum des Seebebens am nächsten
gelegene Teil des Katastrophengebiets. Die auf Wiederaufbau
spezialisierten Experten sollen nun vor allem im Bereich
Infrastruktur Hilfsmöglichkeiten für die notleidende Bevölkerung
erkunden. Das Team wird am 2. Januar in der Katastrophenregion
erwartet.
Zunächst werden die Wiederaufbauexperten in der indonesischen
Hauptstadt Jakarta mit dem Koordinierungsteam der Vereinten
Nationen sowie Vertretern der Regierung in Kontakt treten, um das
weitere Vorgehen für nachhaltige Wiederaufbaumaßnahmen
abzustimmen. Im weiteren Verlauf der Mission wird das THW-Team
konkrete Vorschläge erarbeiten, wie das THW und andere
Organisationen mittel- bis langfristig helfen können. Denkbar
sind beispielsweise Maßnahmen zur Instandsetzung des
Wasserversorgungs- und Stromleitungsnetzes in der gesamten Region
Aceh.
Das erste Indonesien-Erkundungsteam hat die Arbeit bereits
aufgenommen. Zurzeit befinden sich die THW-Experten auf dem Weg in
die schwer zugängige Provinz Aceh. Die THW-Mitarbeiter, die auf
die Bereiche Trinkwasserversorgung, Infrastruktur und
Einsatzkoordination spezialisiert sind, werden dort konkrete
Einsatzoptionen für das THW und andere internationale
Hilfsorganisationen prüfen. Außerdem wird ein Mitglied des Teams
die Vereinten Nationen (UNDAC) bei der weiteren Einsatzplanung und
–koordinierung unterstützen. Bei UNDAC (United Nations Disaster
Assessment and Coordination Team) handelt es sich um
Spezialistenteams, die über eine Zusatzausbildung im Bereich der
Schnellerkundung und Schadensbeurteilung verfügen.
(Quelle:
www.thw.de)
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31.12.04 - 14.00 Uhr |
Teamarbeit für
die Opfer der Flut
Bei
Auslandsmissionen im Rahmen des EU-Mechanismus werden häufig
Einheiten von Feuerwehr und THW im Auftrag des
Bundesinnenministeriums als gemeinsames deutsches Hilfskontingent
entsandt. Auch bei der Hilfe für die Flutopfer in Südasien
arbeiten beide Organisationen Hand in Hand, um die Not der
Menschen in den Katastrophengebieten zu lindern.
Seit zwei Tagen unterstützen Fachberater der Feuerwehr die
weiteren Einsatzplanungen des THW in Bonn. So wurden am Donnerstag
zwölf Berufsfeuerwehrleute nach Sri Lanka entsandt. Sie
unterstützen die psychologische Betreuung der zurückkehrenden
Touristen sowie die Rettungskoordination der deutschen Botschaft.
Auch das THW-Erkundungsteam, das in wenigen Stunden von Frankfurt
aus nach Indonesien aufbricht wurde um einen Feuerwehrmann
ergänzt. Die drei auf Wiederaufbau spezialisierten Experten sollen
nun vor allem im Bereich Infrastruktur Hilfsmöglichkeiten für die
notleidende Bevölkerung erkunden.
"Die Zusammenarbeit zwischen THW und Feuerwehr findet auf allen
Ebenen in einem ausgesprochen angenehmen Klima statt", sagt der
Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes Hartmut Ziebs über
die erstmals in dieser Form stattfindende Teamarbeit.
(Quelle:
www.thw.de)
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31.12.04 -12.00 Uhr |
Die Helfer sind
gut in Male angekommen und fahren zum Einsatzort.
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30.12.04 - 12.30 Uhr |
Auszug aus der aktuellen Lagemeldung (300800):
Zur Zeit sind THW-Kräfte wie folgt im Einsatz:
- Thailand, Khao Lak (Bergung und Rettung)
- Thailand, Phuket (Koordination)
- Sri Lanka, Colombo (Koordination)
- Sri Lanka, Galle (Trinkwasseraufbereitung- und Verteilung,
Brunnenreinigung)
- Indonesien, Region Aceh (Erkundung)
Auftrag Malediven: Versorgung der Bevölkerung mit sauberem
Trinkwasser durch 4 Trinkwasseraufbereitungsanlagen (TWA).
Auf den
Malediven sind etwa 100.000 Menschen von der Wasserversorgung
abgeschnitten. Das THW-Team ist mit
Trinkwasseraufbereitungsanlagen und Pumpen ausgerüstet und kann
mit Wasserblasen sauberes Wasser lagern und verteilen. Für die
Analyse der Wasserqualität wird ein mobiles Wasserlabor
eingesetzt. Darüber hinaus führt das THW Werkzeuge und Gerät zur
Instandsetzung zerstörter Wasserleitungen mit. Im Auftrag der
Europäischen Union übernimmt das THW zudem die Koordination der
gesamten humanitären Soforthilfe im Bereich der Wasserversorgung.
(Quelle:
www.thw.de)
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30.12.04 - 11.30 Uhr |
Gestern Abend wurde das THW im Rahmen des EU-Mechanismus über die
Kommission
in Brüssel durch die Republik Malediven angefordert.
Entsendet werden sollen 24 Helfer (Einsatzleiter, stv.
Einsatzleiter,
Logistiker, 4 Teams zu je vier Helfer + ein Laborant) zur
Aufbereitung von
Trinkwasser und zur Brunnen-Reaktivierung.
Der Landesverband Bayern erhielt folgenden Auftrag:
Stellung des Logistikers (OV Landshut) und eines Einsatzteams (ein
Trinkwasserlaborant aus dem OV Pfaffenhofen, vier TW-Spezialisten
aus den OV
Erlangen, Dinkelsbühl und Neu-Ulm), sowie die Zusammenführung
aller Einheiten aus dem Bundesgebiet.
Eine Fachgruppe Logistik-Verpflegung
sorgt für die Verpflegung der Einsatzkräfte
am heutigen Tag, sowie für die Beschaffung der Verpflegung für die
ersten
sieben Tage im Einsatzgebiet.
Christian Hofner wird mit 22 weiteren Helfern aus dem gesamten
Bundesgebiet gegen 0.00 Uhr von München aus nach Male (Malediven)
starten. Aufgabe ist die Versorgung der Bevölkerung mit
Trinkwasser. Treffpunkt für die Helfer ist 18.00 Uhr beim
Ortsverband München-Mitte.

Christian Hofner bei der Verabschiedung im Ortsverband
München-Mitte mit Sebastian Gold vom THW-Landesverband
Vier weitere ausgebildete Helfer sind auf Bereitschaft.
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Andreas Englbrecht -
fb@thw-pfaffenhofen.de |
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Informationen finden Sie ständig aktualisiert hier.
Hintergrundinformationen:
Die Fachgruppe SEEBA – Instrument der
Bundesregierung für Rettungs- und Bergungseinsätze im In- und Ausland
SEEBA - die
Schnelleinsatzeinheit für Bergungseinsätze im Ausland - wurde auf der
Grundlage der bei der Erdbebenkatastrophe in Mexiko 1985 gewonnenen
Erfahrungen entwickelt. Sie erfüllt die Qualitätskriterien der
International Search and Rescue Advisory Group (INSARAG) der Vereinten
Nationen und hatte mittlerweile vielfach Gelegenheit, ihre
einsatztaktische Berechtigung und konzeptionelle Schlüssigkeit unter
Beweis zu stellen, so zum Beispiel bei den schweren Erdbeben im Iran,
der Türkei und Indien.
Die SEEBA ist weltweit einsetzbar. Da sich nach 72 Stunden die
Aussichten, Überlebende zu finden, rapide verschlechtert, muss im
Ernstfall schnell und präzise gehandelt werden. Nach einem Erdbeben
können daher innerhalb von sechs Stunden nach Alarmierung 70
Helferinnen und Helfer der SEEBA mit ihrer Ausrüstung zum Abflug am
Flughafen bereit stehen. Die Alarmierung erfolgt im Regelfall über das
Bundesministerium des Innern oder das Auswärtige Amt.
Die Ausrüstung der SEEBA ist in Leichtmetallkisten verpackt und kann
so in allen herkömmlichen Verkehrsflugzeugen transportiert werden. Die
vollständige Ausrüstung wiegt 26 Tonnen bei einem Volumen von 100 cbm.
Sie beinhaltet die notwendige Rettungsausstattung, Ortungs- geräte,
die Campausstattung mit Stromerzeugung 40 kVA, eine Feldküche und
Verpflegung für zehn Tage. Neun Rettungshunde ergänzen die technische
Ausstattung.
Je nach verfügbarer Lufttransportkapazität können kleinere Fahrzeuge
oder Anhänger ins Schadensgebiet mitgenommen werden.
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Die Fachgruppe SEEWA – der jüngste Spross in der
THW-Familie
Auf der
Fachmesse „rescue 2004“ im April in Stuttgart stellte die
Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister des Innern, Ute
Vogt, die neue SEEWA, die
THW-Schnell-Einsatz-Einheit-Wasserversorgung-Ausland, in den Dienst.
SEEWA steht für eine neue operativ-taktische Auslandseinheit, mit der
das THW noch schneller auf aktuelle Gefahrenlagen im Bereich der
Trinkwasserversorgung reagieren kann. Zu den Aufgaben der SEEWA zählen
die Erkundung, die mobile Trinkwasseraufbereitung, die Analyse, ein
FirstAid-Consulting und die Rehabilitation der Wasserversorgung. Die
jeweils neunköpfigen Einsatzteams sind mit modernster Ausstattung
ausgerüstet und ebenso wie die Experten der SEEBA in der Lage,
innerhalb weniger Stunden in ein Katastrophengebiet aufzubrechen.
-> top
Die Fachgruppe
Trinkwasserversorgung – die „Waterpeople“
Im Ausland
werden die Einsatzkräfte der Fachgruppe Trinkwasserversorgung gerne
als „Waterpeople“ bezeichnet. Überall dort, wo Trinkwasser verschmutzt
oder knapp ist, kann die Trinkwasseraufbereitungsanlage dieser
Fachgruppe mit einer Leistung von bis zu 15 Kubikmetern pro Stunde
eingesetzt werden. Mobile Labors für Wasseranalysen stellen die
Qualität des Trinkwassers sicher.
Neben Herstellung, Transport und Förderung zählt auch die Verteilung
von Trinkwasser zu den Aufgaben dieser Fachgruppe. Ihre Spezialisten
können entsprechend den technischen Regeln Trinkwassernetze und –förderstrecken
instand setzen oder errichten. Neben Maschinist und Schweißer zählt
auch ein Trinkwasserlaborant, der die Wassergüte beurteilen kann und
im Bereich der Hygienevorschriften besonders geschult ist, zu dieser
Fachgruppe.
Trinkwasseraufbereitung im THW
Trinkwasseraufbereitung durch Anschwemmfiltration
Die Trinkwasseraufbereitungsanlagen (TWA) des THW sind sehr robuste
Anlagen zur Aufbereitung von verschmutztem Rohwasser und daher
besonders gut für den Einsatz in Notsituationen geeignet. Allerdings
sind Aufbau und Betrieb der Anlagen mit Anschwemmfiltration recht
arbeitsintensiv. Die chemische Vorbehandlung des Schmutz-
beziehungsweise Rohwassers wird in faltbaren Behältern vorgenommen und
ermöglicht die Behandlung stark verschmutzten Oberflächen- oder
Brunnenwassers in sehr kurzer Zeit.. Nach der chemischen Vorbehandlung
wird das Wasser gefiltert. Keime werden ebenfalls abgetötet. Stündlich
können bis zu 6.000 Liter Wasser gereinigt werden.
Vorbehandlung
Die THW-Fachgruppen Trinkwasseraufbereitung und die SEEWA führen
eigene Laboratorien und Personal zur Analyse der Wasserqualität mit.
Das ermöglicht die genaue Dosierung von chemischen Zusätzen wie
Eisen-III-chlorid, Silbernitrat, Aktivkohle oder Marmorkalkhydrat, die
dem in faltbare Behälter gepumpten Rohwasser zugegeben werden.
Schwebstoffe und Verunreinigungen werden gebunden und sinken zu Boden.
Die Dauer der so genannten Sedimentation hängt von der Qualität des
Wassers ab und nimmt in etwa 20 bis 40 Minuten in Anspruch.
Anschwemmfiltration
Das vorbehandelte Rohwasser wird durch Filtertanks gepumpt, in denen
sich das feinkörnige Filtermaterial Berkesil befindet. Ähnlich der
Filtration von Regenwasser im Boden durch Erde und Kies, wird das
Rohwasser mit Hilfe des Berkesil gereinigt und gelangt anschließend in
die Reinwasserbehälter. Dem Wasser kann zur Desinfektion Chlor
zugefügt werden.
Meerwasserentsalzung und Reinigung
durch Umkehrosmose
Eine weitere Form der Trinkwasseraufbereitung im THW sind Anlagen, die
nach dem Prinzip der Umkehrosmose arbeiten. Sie liefern auch unter
widrigsten Bedingungen Trinkwasser. Technisch bedingt haben sie im
Vergleich zur Aufschwemmfiltration ein geringeres Leistungsvermögen.
Je nach Bauart können zwischen 500 und 1.600 Liter Reinwasser in der
Stunde gewonnen werden. Der Vorteil: Durch die Umkehrosmose wird sogar
salzhaltiges Meerwasser trinkbar.
Umkehrosmose
Das Herzstück dieser Anlage ist ein Membranfilter, der nach dem
physikalischen Prinzip der Umkehrosmose funktioniert. Seine Poren sind
so fein, dass unter hohem Druck nur Wassermoleküle passieren können.
Auf diese Weise werden Bakterien, Viren, Kalk, Schwermetalle und
Pestizide sicher zurückgehalten. Auch Salz lässt sich abscheiden.
Filtration
Zum Schutz der Membran und zur weiteren Verbesserung der
Reinigungsleistung kann die Anlage je nach Art und Grad der
Verunreinigung des Wassers zusätzlich mit unterschiedlichen Vorfiltern
ausgestattet werden. Grobstoffe bis zu einer Partikelgröße von rund 20
µm werden von einem Media-Sand-Ffilter abgeschieden. Der
Aktivkohlefilter wird eingesetzt, um die Membran vor Chlor im
Rohwasser zu schützen und Pestizide, Herbizide und Kohlenwasserstoffe
vollständig zu absorbieren.
Als zusätzliche Sicherheitskomponente kann eine Entkeimung durch
UV-Licht oder Chlor nachgeschaltet werden.
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Quelle:
Auszugsweise www.thw.de
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