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Hochwassereinsatz Frankreich  (04.12.03 -  20.12.03 )

 
 
Aufgrund der katastrophalen Hochwasserlage in Südfrankreich hat der Bundesinnenminister auf Ersuchen der französischen Behörden vier Verbände des THW nach Südfrankreich entsandt. Darunter sind acht Hochwasserspezialisten des THW Pfaffenhofen, die von Kraftfahrern aus Ingolstadt und Donauwörth unterstützt werden. Die Pfaffenhofener Helfer haben unter anderem die Hochwasserpumpen mit 5.000 und 15.000 Litern/min sowie Aggregate für kleinere Pumpen (Gesamtpumpleistung 30.000 l/min) mit dabei. Die voraussichtliche Einsatzdauer für diese Gruppe beträgt acht Tage. Das Einsatzgebiet ist die Region Arles, etwa 50 km nordöstlich von Marseille. 

 

Einsatztagebuch

 

Donnerstag, 04.12.

Die Alarmierung erfolgte am Donnerstag gegen 21 Uhr. Um 23 Uhr machten sich die Helfer auf Richtung Frankreich.

Hier die ersten Bilder vom Aufladen und Abrücken. Nachdem die Pfaffenhofener Hochwasserhelfer schon zahlreiche mehrtägige Einsätze in den letzten Jahren - unter anderem auch in Norditalien und bei Jahrhunderthochwasser in Sachsen - hinter sich haben, läuft das Beladen der LKWs mit Gitterboxen und sonstigem Zubehör relativ rasch und routiniert ab. Zahlreiche Helfer haben auch schon ein "Notfallpaket" mit Schlafsack und Feldbetten und sonstigem persönlichen Bedarf fest im Alarmlager in der Unterkunft verstaut.

 

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Freitag, 05.12.  
Unsere Helfer trafen sich mit 25 weiteren THW Ortsverbände im Neu Ulm, um ab dort im Konvoi über Straßburg, Dijon, Lyon in Richtung Marseille zu fahren. Dies ist der erste von insgesamt 4 Konvois die vom THW nach Frankreich geschickt werden. Insgesamt hat das THW 828 Helfer mit 231 Fahrzeugen nach Frankreich geschickt. Die Gesamtleistung der Hochwasserpumpen beträgt 40.000 Kubikmeter pro Stunde.

Samstag, 06.12. 
Unsere Helfer befinden sich nun im THW Bereitstellungslager. Von dort aus werden nun die einzelnen Einsatzaufträge abgearbeitet.
Bilder hierzu finden sie bereits auf www.thw.de 

Sonntag, 07.12.
Die Hochwasserspezialisten aus Pfaffenhofen sind im Gewerbegebiet und einem Stadtteil von Arles tätig.
 
Montag, 08.12. 
Im Einsatzabschnitt V sind die bayerischen THWler seit mehr als 24 Stunden damit beschäftigt, den Wasserstand in einem Industriegebiet westlich des Zentrums zu senken. Noch immer sind weite Teile der Stadt überflutet, mache Häuser stehen mehrere Stockwerke hoch unter Wasser. Über 4000 Menschen sind noch evakuiert. Da die Stadt selber tiefer liegt, soll durch das Abpumpen in den Randbereiche ein Nachfließen des Wassers (Trichter-Effekt) verhindert werden. Nachdem sich der Einsatz vermutlich auch über das Wochenende hinaus ziehen wird, ist eine Ablösung der Kräfte zum Ende der Woche geplant. Dann werden weitere Pfaffenhofener Helfer sich auf den Weg machen und das Gerät vor Ort übernehmen.

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Dienstag, 09.12.
 Nach wie vor laufen die Pumpen auf Hochtouren. Bei unserer neuen Hochleistungspumpe DIA wurde heute der erste Ölwechsel durchgeführt. Die Pumpen sind im so genannten Tandembetrieb aufgebaut. Es laufen zur Zeit jeweils  2 Hannibal Pumpen und eine DIA-Pumpe gemeinsam. Dabei wird das Wasser über eine Förderstrecke von ca. 1000 m transportiert, indem 2 Pumpen auf der Saugseite in eine DIA-Pumpe das Wasser fördern, und diese das Wasser dann weiter drückt. Nur so kann eine große Fördermenge über die erforderliche Strecke gepumpt werden. Zur Zeit werden bei dei der Gruppe des OV Pfaffenhofen (mit den Ortsverbänden Ingolstadt, Donauwörth, Dachau und Forchheim) eine Pumpleistung von 40 m³/Minute geleistet.
In Arles sind immer noch 1/3 der bebauten Fläche überflutet. Hiervon sind 7.000 Einwohner direkt betroffen.

Mittwoch, 10.12 (allgemeine Lage)
Arles liegt in einem trichterförmigen Talkessel und lässt den Wassermassen außer dem Tal der Rhône keine andere Abflussmöglichkeit. "Wir stehen hier vor dem Problem, dass die Rhône, die kleine Rhône sowie viele weitere Seitenarme und Kanäle ins Meer münden", erklärt THW-Hochwasserexperte Rainer Klumpp aus Tuttlingen, Leiter des Einsatzabschnitts in Silvéréal. "Die Wassermassen aus den überfluteten Gebieten werden aber vom Mittelmeer zurückgestaut und zurückgedrängt." Durch landschaftliche Höhenunterschiede sei die kleine Rhône einer der wenigen Flüsse, die jetzt noch Wasser aufnehmen könnten. "Wir arbeiten jetzt mit Hochdruck daran, Wasser in die kleine Rhône zu pumpen. Dadurch entsteht in den Kanälen sowie in der Rhône ein Sog, der die Abflussgeschwindigkeit erhöht." Dieser Effekt wird durch derzeit günstige Windeverhältnisse verstärkt. "Im Moment weht von Norden her ein Mistral, der die Strömungsgeschwindigkeit erhöht und den Tidenhub beeinflusst."
Die Situation in den überfluteten Gebieten Südfrankreichs bleibt weiter kritisch, da das Flutwasser aufgrund der geographischen Lage nicht abfließen kann. Jetzt müssen Deiche durchbrochen und Kanäle umgeleitet werden. Das THW verlegt einen kompletten Einsatzabschnitt in das Rhônedelta. Mittlerweile wurden vom THW allein aus dem Stadtgebiet von Arles mehr als zwei Millionen Kubikmeter Wasser abgepumpt, weitere rund 1,5 Millionen Kubikmeter an den Einsatzorten Moulès und L’Ardoise. Darüber hinaus werden die französischen Einsatzkräfte von Helfern der italienischen Feuerwehr und der belgischen Protection Civile im Katastrophengebiet mit Hochleistungspumpen unterstützt. Die Hilfskräfte arbeiten im Schichtsystem rund um die Uhr.
 

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Pfaffenhofener THWler im Einsatz...
 

Donnerstag, 11.12
Die Ablösung der THW Helfer in Frankreich läuft. Mit Reisebusen und Mannschafts- transportern fahren die neuen Kräfte nach Frankreich. Unser WP Team wird nun unterstützt von 2 Kraftfahrern aus dem Ortsverband Roth und einem Kraftfahrer aus dem OV Neuburg. Aus Pfaffenhofen fahren 4 Helfer ins Einsatzgebiet. Als Fahrzeug wird ein MTW vom OV Ergolding verwendet. Der Ortsverband Ingolstadt und Donauwörth unterstützt uns zusätzlich weiter im Einsatzgebiet. Insgesamt wird unser Trupp vor Ort von 15 auf 13 Mann reduziert. Um 19:00 Uhr haben sich die Helfer den OV Pfaffenhofen auf dem Weg gemacht.

 

Freitag, 12.12
Nach 12 Stunden Fahrt, ist der Ablösetrupp um 08:00 Uhr am Morgen im Einsatzgebiet eingetroffen. Die neuen Helfer werden nun in die Lage vor Ort eingewiesen.
12:00 Uhr. Die 8 Helfer von Pfaffenhofen, die nun seit über einer Woche in Frankreich im Einsatz sind, machen sich nun auf dem Weg nach Pfaffenhofen. Wir erwarten sie gegen Mitternacht in der Unterkunft in Pfaffenhofen.

 

Samstag, 13.12

Unsere Helfer sind in der Nacht in Pfaffenhofen angekommen. Bericht von Ihnen folgen in Kürze.

Unsere Einsatzkräfte vor Ort arbeiten nach wie vor im Industriegebiet in Arles. Hier pumpen sie mit den Ortsverbänden Dachau, Schongau und Forchheim.
Die Lage im Einsatzgebiet entspannt sich zunehmen. Die Wasserstände im Raum Arles fallen langsam, aber stetig. Sollte sich an der voraussichtlichen Lagen nichts mehr ändern, werden die THW Einsatzkräfte von Montag bis Donnerstag schrittweise zurückgeführt.

 

 

Montag, 15.12
Einsatzleiter Florian Rothmeier beschreibt die Situation nach der Rückkehr wie folgt: „Das Einsatzgebiet der bayerischen Einheiten umfasst eine Fläche von ca. 12 Quadratkilometer und stand bei der Ankunft ca. 1 m unter Wasser. Bis zur Übergabe am vergangenen Wochenende konnte der Wasserstand um mehr als einen halben Meter gesenkt werden.“   Übernachten können die THW Helfer aus Pfaffenhofen in Zelten und Turnhallen. Die Dankbarkeit der Bevölkerung ist auf Schritt und Tritt zu spüren: „Waren Duschen einmal defekt, so wurden den Helfern von Privatleuten spontan die Duschen in deren Häusern zur Verfügung gestellt“, so Rothmeier. Die Verpflegung wurde durch die speziell dafür ausgerichteten THW-Logistikgruppen sichergestellt

Dienstag, 16.12
Nachdem die ersten Einheiten seit Montag Morgen die Rückreise antreten, bleiben die Hochwasserspezialisten des Landesverbandes Bayern, und damit auch unsere Helfer,  weiter vor Ort.  

Mittwoch, 17.12.
Die meisten Einheiten haben bereits ihre Rückreise angetreten. Die Pfaffenhofener THWler bleiben noch bis voraussichtlich Freitag früh zusammen mit den Ortsverbänden Dachau, Ingolstadt, Schongau, Lohr und einem OV aus NRW vor Ort. 
 

Freitag, 20.12.

Knapp acht Millionen Kubikmeter Wasser wurde in den letzten 14 Tagen von insgesamt 1.300

THW-Einsatzkräften zusammen mit Hilfsorganisationen aus Belgien und Italien abgepumpt. 

Der Ortsverband Pfaffenhofen war mit insgesamt 12 Helfern und 30.000 Liter Pumpleistung pro Minute vor Ort, direkt unterstützt wurde diese noch von Kräften und Material aus Ingolstadt, Neuburg, Donauwörth und Roth. Unsere Helfer kehrten pünktlich zur Weihnachtsfeier und zur Übergabe des neuen GKW I am Freitag Abend gegen 22 Uhr nach Pfaffenhofen zurück.