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Pressebericht im
Donaukurier - 28. August 2002
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Pfaffenhofen
(amu) Sie waren die Retter in der Not, denn unermüdlich haben sie
in den Hochwassergebieten Deiche gesichert, Dämme ausgeleuchtet
und Wasser abgepumpt: die Freiwilligen Helfer der Fachgruppe
Wasserschaden/Pumpen des Technischen Hilfswerkes Pfaffenhofen.
Florian Rothmeier, Gruppenleiter der Fachgruppe
Wasserschaden/Pumpen, ist einer von ihnen. Sein Einsatz führte
ihn erst in die Region. Zusammen mit anderen Helfern des THW hat
er in Pförring eine Dammbaustelle an der Donau verstärkt und in
Neuburg das Wasser auf einem Feld abgepumpt, wodurch umliegende Häuser
gesichert wurden.
Bilder der totalen Verwüstung sah Rothmeier bei seinem folgenden
Einsatz in Sachsen: Bundesstraßen und Bahnstrecken, die von
Wasser unterspült und zerstört wurden, überschwemmte
Wohngebiete, Dämme, die zu brechen drohten, zerstörte Häuser ·
und überall Wasser. "Beim Einsatz habe ich Sachen gesehen,
die hätte ich nicht geglaubt, wenn ich sie im Fernsehen gesehen hätte.
Teilweise glich das sogar Kriegsschauplätzen", sagte der
26-Jährige im Gespräch mit dem Pfaffenhofener Kurier.
Drei große Einsätze hatte das 21köpfige Team aus Pfaffenhofener
und Eichstätter Helfern in der Nähe von Leipzig. Es galt, Straßen
und Bahnstrecken, die durch die Wasserkraft auf mehreren Metern völlig
zerstört worden waren, abzupumpen und ein Feld mit Klärabfällen,
das in der Nähe einer Ortschaft lag, von Wasser zu befreien,
"weil die Geruchsbelästigung und die Ansteckungsgefahr groß
waren", erklärte Rothmeier. Dennoch: Gesundheitsgefahren für
Anwohner und Einsatzkräfte hätten nicht bestanden.
Der Hochwassereinsatz forderte von den freiwilligen Helfern volles
Engagement: Wenn die Pumpen einmal laufen, müssen sie ständig
beaufsichtigt werden. Im Klartext hieß das: Schichtdienst.
Ein anderer Pfaffenhofener THWler ist Rupert Maier. Zusammen mit fünf
weiteren Helfern ist der stellvertretende Ortsvorsitzende nach
Magdeburg gefahren, wo das Team Deiche errichtet und mit Sand
gesichert hat. Infolge des außergewöhnlichen Wasserstandes der
Elbe sei dies bitter nötig gewesen, erklärte der 25-jährige
Geschäftsstellenleiter der Sparkasse Hettenshausen: "Während
der normale Stand bei 1,50 Meter liegt, verzeichnete die Elbe bei
unserer Ankunft am 17. August bereits einen Stand von 6,01 Meter.
Drei Tage später hatte sie mit 7,20 Meter ihren Höchststand
erreicht."
Zufrieden waren beide THWler mit der Unterstützung der Bevölkerung.
"Wenn wir im Radio einen Aufruf gestartet haben, waren
innerhalb einer Sunde meist drei- bis vierhundert Leute da, die
teilweise bis zu zehn Stunden mitgearbeitet haben · Tag und
Nacht. In dieser Situation war von Vorteil, dass es in der
Magdeburger Region so viele Arbeitslose gibt, die auch werktags
mithelfen konnten", erinnerte sich Maier.
Sein Kollege Rothmeier erinnert sich an Feuerwehrmänner und
Mitarbeiter des THW, die "anderen geholfen haben, obwohl sie
selber unter Wasser standen" und an die Bevölkerung, die
einen Kaffee oder etwas zu Essen herausgereicht hat. Unvergessen
ist den Einsatzkräften aus dem Landkreis Pfaffenhofen auch der
Gastronom, der pro Tag 2500 Essen auf eigene Kosten ausgeteilt
hat. Auch die Informationslage in Torgau sei super gewesen, so
Rothmeier: "Ich habe sofort erfahren, wo was passiert ist und
was gemacht werden muss. Außerdem sind wir von der Einsatzleitung
in Torgau ständig auf dem laufenden gehalten worden." Auch
beim THW in Pfaffenhofen standen Kollegen 24 Stunden am Tag als
Ansprechpartner bereit.
Insgesamt 11000 Einsatzkräfte hat das Technische Hilfswerk in die
nord- und ostdeutschen Hochwassergebiete geschickt. "Die
Mithilfe der Arbeitgeber ist enorm. Auf breiter Front unterstützen
sie den Einsatz des THW in den Hochwassergbeieten", stellte
THW-Präsident Georg Thiel fest. "Hierfür bedanke ich mich
ganz herzlich bei den Arbeitgebern unserer Helferinen und
Helfer."
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